Einseitige Gesichtslähmung muss kein Schlaganfall sein. Wenn Mund und Auge „hängen“
Bei einer einseitigen Lähmung im Gesicht denkt man zunächst an einen Schlaganfall, doch eine sogenannte Fazialisparese (Gesichtslähmung) kann auch andere Ursachen haben, z. B. Entzündungen, neurologische Erkrankungen oder Verletzungen. Oft tritt sie plötzlich und ohne erklärbare Ursache auf (sog. Bell‘sche Lähmung). Es kommt zum Ausfall derjenigen Funktionen, die vom mimischen Gesichtsnerv (lat. nervus facialis) gesteuert werden.
Trockene Augen können Schaden nehmen
Betroffene merken beispielsweise, dass ein Augenlid nicht richtig schließt, und haben möglicherweise Probleme beim Essen, weil der Mundwinkel herabhängt. Auch das Sprechen fällt schwer. Im Gesicht können Missempfindungen und Schmerzen auftreten. Gesichtsmuskeln können sich unwillkürlich bewegen. Auch das Gehör kann beeinträchtigt sein. Die Augentrockenheit kann Schäden auf der Hornhaut verursachen und in schweren Fällen zur Erblindung führen.
Symptome behandeln
Man sollte umgehend den Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären und die Behandlung zu beginnen. Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und Symptome. So wird zunächst oft mit Augentropfen, Schmerzmitteln, Durchblutungsmitteln und Kortison behandelt. Auch Krankengymnastik kann zur Therapie gehören. Oder man behandelt die Grunderkrankung wie Diabetes oder Borreliose.
Bei circa 90 Prozent der Erkrankten heilt die Lähmung nach Wochen oder Monaten vollständig wieder aus. Bei einer dauerhaften Lähmung kann eine Operation in Frage kommen.
